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Altersgrenzen? Von gestern! Warum eine altersdiverse Arbeitswelt unsere Zukunft ist

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GedankenFrei – Altersgrenzen? Von gestern! Warum eine altersdiverse Arbeitswelt unsere Zukunft ist

Wenn wir über Vielfalt in Unternehmen sprechen, denken viele an Geschlecht, Herkunft oder kulturelle Hintergründe. Doch ein Aspekt rückt immer stärker in den Fokus und wird dennoch oft übersehen: Alter.

Das Buch „Zu jung? Zu alt? Egal! – Für eine Arbeitswelt ohne Altersgrenzen“ von Clara Vuillemin und Peter Lau ist ein kraftvoller Weckruf. Es zeigt eindrücklich, dass Altersdiskriminierung kein Randthema ist, sondern uns alle betrifft – vom ersten Arbeitstag bis zum Schlusskapitel der beruflichen Laufbahn.

Ageismus und Adultismus: Zwei Seiten derselben Medaille

Oft sprechen wir über Vorurteile gegenüber älteren Beschäftigten. Doch das Buch macht sichtbar: Ageismus betrifft nicht nur die Generation 50+. Auch Adultismus – also die Abwertung jüngerer Menschen -prägt Karrieren, Entscheidungswege und Teamdynamiken.

Das Ergebnis?
Ungenutzte Potenziale, fehlende Innovationskraft, Frustration – und letztlich ein Fachkräftemangel, der nicht demografisch, sondern kulturell verstärkt wird.

 

Altersfreies Arbeiten – Ein Zukunftsmodell

Das Autorenteam zeigen Alternativen auf, die Mut machen. Altersfreies Arbeiten bedeutet nicht, dass Alter keine Rolle mehr spielt, sondern dass es nicht begrenzt, sondern bereichert.

 

Eine Arbeitswelt ohne Altersgrenzen kann:
• Wissen und Erfahrung generationsübergreifend nutzbar machen
• Innovation aus unterschiedlichen Perspektiven hervorbringen
• Teams resilienter, kreativer und empathischer machen

Es ist ein Modell, das nicht trennt, sondern verbindet.

 

Was Unternehmen jetzt tun können?

Der Weg zu einer altersdiversen Arbeitswelt beginnt mit Entscheidungen, die heute getroffen werden:

1. Altersdiverse Teams bewusst fördern. Vielfalt entsteht nicht zufällig. Sie braucht Strukturen, die Begegnung und Austausch ermöglichen.
2. Flexible Arbeitsmodelle für die Generation 50+ entwickeln. Denn wer Erfahrung und Expertise hat, braucht keine starren Rahmen, sondern passende Bedingungen, um sie einzubringen.
3. Altersdiskriminierung aktiv entgegenwirken. Das bedeutet: sensibel führen, Vorurteile reflektieren und klare Prozesse schaffen, die Fairness sicherstellen.

 

Ein persönlicher Blick
Nach vielen Jahren als Inhouse-Arbeitsrechtlerin und Mediatorin sehe ich das Thema Altersdiskriminierung heute anders als noch vor einigen Jahren. Dieses Buch hat meinen Blick geschärft – nicht nur für rechtliche Fragestellungen, sondern für die menschlichen Geschichten dahinter.

Ich begleite Unternehmen dabei, rechtliche Rahmenbedingungen altersgerecht zu gestalten, Konflikte fair zu lösen und Räume zu schaffen, in denen Generationen voneinander lernen können und miteinander wachsen.

 

Zeit, Altersgrenzen im Kopf zu überwinden
Eine generationenoffene Arbeitswelt ist kein Trend. Sie ist eine Notwendigkeit und eine große Chance.

Wenn wir beginnen, altersspezifische Vorurteile loszulassen, entsteht Platz für das, was wirklich zählt: Kompetenz, Persönlichkeit, Erfahrung, Neugier, Lernbereitschaft, Mut.

Für eine Arbeitswelt, die von Vielfalt lebt und in der jede Generation Platz hat.

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